Es braucht mehr Engagement der Politik im Immobilienmarkt 

Die Ergebnisse einer Bevölkerungsumfrage der SP Winterthur zeigen: Die Mieten in Winterthur sind zu hoch – und die Bevölkerung wünscht sich deshalb ein stärkeres Engagement der Politik auf dem Immobilienmarkt.

Von November bis Januar 2023 nahmen rund 1030 Personen aus Winterthur an der Wohnumfrage der SP Winterthur teil. Die Rückmeldungen der Bevölkerung zeigen deutlich, dass die Mieten viel zu hoch sind und dass die Bevölkerung ein viel stärkeres Engagement von Kanton und Stadt auf dem Immobilienmarkt wünscht, um die Mietexplosion in den Griff zu bekommen.

 

Zu hohe Mieten

Wer heute im Kanton Zürich eine Wohnung sucht, zahlt rund 50 Prozent mehr als noch vor zwanzig Jahren – obwohl die Mieten wegen der tiefen Zinsen deutlich hätten sinken müssen. Dafür verantwortlich sind Immobilienkonzerne, die in den letzten Jahren immer mehr Grundstücke und Liegenschaften aufgekauft haben und sich auf Kosten der Bevölkerung bereichern – auch in Winterthur.

 

Das spiegelt sich auch in den Rückmeldungen der Bevölkerung wider: 88.6% der Umfrageteilnehmenden finden die Wohnungen in Winterthur «teuer» oder «viel zu teuer», nur 9.6 % finden sie «preislich in Ordnung». Gleichzeitig deckt die Wohnumfrage auf, dass 52.8% der Befragten nicht wissen, dass überhöhte Anfangsmietzinse angefochten werden können. Viele wissen gar nicht, dass sie zu viel Miete bezahlen, oder sie haben Angst vor negativen Konsequenzen. Die SP Winterthur verlangt daher vom Kanton und der Stadt, Mieter:innen aktiv über ihre Rechte zu informieren und bei der Anfechtung von Anfangsmietzinsen zu unterstützen.

 

Viele fürchten Wohnungsverlust

Immobilienkonzerne und institutionelle Anleger sind in den vergangenen Jahren immer wieder mit Leerkündigungen und Gesamtsanierungen oder Ersatzneubauten aufgefallen – mit enormen Mieterhöhungen als Folge. Diese Praxis ist in Winterthur noch nicht so verbreitet wie z.B. in der Stadt Zürich. Dennoch befürchten bereits 23.3% der Befragten ihre Wohnungen aufgrund einer Sanierung mit massiver Mietzinserhöhung zu verlieren. Folglich unterstützen auch 82.4%, dass die Gemeinden oder der Kanton Vermieter:innen bei Sanierungen und Ersatzneubauten Auflagen machen, um krasse Mietsteigerungen zu verhindern.

 

Stärkeres Engagement im Immobilienmarkt gefordert

87.6% der Befragten geben an, dass sich die Politik stärker auf dem Immobilienmarkt engagieren soll, um gegen die steigenden Mieten anzukämpfen. Exemplarisch zeigt sich das an der breiten Unterstützung für eine Forderung der SP: 80.5% der Befragten unterstützen die kommunale Initiative um den Anteil gemeinnütziger Wohnungen in den nächsten 20 Jahren auf 25 Prozent zu erhöhen, um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Es braucht jetzt endlich ein verstärktes Engagement des Kantons und der Stadt, um die Mieten wieder in den Griff zu kriegen. Die SP ergreift Partei für die Mieter:innen und hat dafür unter anderem die Initiative für mehr genossenschaftliches Wohnen lanciert. So wie in den letzten Jahren kann es nicht weitergehen.