Willkommen in Winterthur

Ein halbes Jahr dauert der Angriffskrieg in der Ukraine. Was unvorstellbar schien, ist eingetreten. Bringt unbeschreibliches Leid für die betroffenen Menschen. Und lässt uns ohnmächtig zurück. Was können wir tun?

Hilfe vor Ort leisten sowie die Übernahme der Sanktionen der Staatengemeinschaft – letztere erst nach massivem Druck insbesondere der SP Schweiz – gilt es auf staatlicher Ebene konsequent fortzuführen. Die sichtbare und spürbare Solidarität mit der Ukraine ist ebenso bedeutend. Der Krieg muss präsent bleiben, solange er dauert. Er darf nicht zu einer Art Gewohnheit, zum Alltag werden.

 

Zentral ist die gelebte Solidarität. 60’000 Ukrainerinnen und Ukrainer fanden seit Kriegsbeginn Schutz in der Schweiz. Eine noch nie dagewesene Anzahl Menschen in so kurzer Zeit. Sie wurden durch die Bevölkerung wohlwollend aufgenommen. Mehr noch: Zehntausende Menschen haben Geflüchtete bei sich zu Hause aufgenommen. Zehntausende engagieren sich in zahlreichen Freiwilligenangeboten. Im Nachbarschaftstreff oder bei der Kleiderabgabe. Gerade in Winterthur gibt es ein riesiges privates Engagement und eine Willkommenskultur, für die ich mich herzlich bedanken möchte.

 

Auch wenn der Anstieg der Flüchtlingszahlen über den Sommer abgeflacht ist: Wir müssen uns vorbereiten, dass im Winter leider wieder vermehrt Menschen aus der Ukraine flüchten könnten. Dann ist unsere uneingeschränkte Solidarität und Aufnahmebereitschaft gefragt – wie auch bei anderen Verfolgten und Geflüchteten aus (Bürger-)Kriegsgebieten. Ein Teil dieser Vorbereitung ist die Eröffnung einer dritten grösseren Unterkunft. Die ehemalige «Kochschule» an der Trollstrasse im Inneren Lind. Am nächsten Samstag, 3. September, ist dort von 11 – 14 Uhr Tag der offenen Tür. Man kann die Unterkunft, die bald geflüchteten Familien zur Verfügung steht, besichtigen und sich informieren. Eine gute Gelegenheit, vorbeizuschauen. Ich würde mich freuen, Dich zu treffen.

 

Nicolas Galladé, Stadtrat und Sozialvorsteher