Winterthur braucht informierte Wähler:innen

Zwischen den Wahlen in Winterthur und der nationalen Abstimmung über das Medienpaket gibt es einen bedeutsamen Zusammenhang:

Mit einem Ja zum Medienpaket leisten wir einen Beitrag zum Schutz der direkten Demokratie, indem wir eine unabhängige, vielfältige Berichterstattung sicherstellen, die den regionalen und lokalen Themen Rechnung trägt.

Am 13. Februar wählen wir nicht nur das Parlament und den Stadtrat von Winterthur, wir stimmen auch über das Medienpaket ab. Gegen das Massnahmepaket des Bundesrats hat ein bürgerliches Komitee das Referendum ergriffen.

 

Für den professionellen Lokaljournalismus steht immer weniger Geld zur Verfügung und die Berichterstattung über die lokale Politik wird kontinuierlich reduziert. Die Zahl der verkauften Regional- und Lokalzeitungen hat in den letzten Jahren stark abgenommen.

 

Dies ist nicht nur ein Problem für den Lokaljournalismus. Es ist auch ein bedrohlicher Trend für die Demokratie und die Politik in unserem Land und in unserer Stadt, gerade auch im Zusammenhang mit Wahlen. Eine Studie von Politikwissenschaftler:innen der Universität Zürich aus dem Jahr 2018 hat gezeigt, dass die Berichterstattung über lokale Politik und die Wahlbeteiligung in einer Gemeinde in einem Zusammenhang stehen. Je weniger eine Zeitung über lokale Politik berichtet, desto weniger Menschen gehen wählen.

 

Die Zusammenlegung und Zentralisierung von Zeitungen mag vielleicht aus marktwirtschaftlichen Gründen Sinn machen. Aus demokratiepolitischer Sicht ist es eine gefährliche Entwicklung. Sie hat zur Folge, dass lokal wichtige, aus überregionaler oder nationaler Sicht aber wenig bedeutende Themen aus den Medien verdrängt werden.

 

Ob der Dorfkern von Oberwinterthur zuparkiert wird interessiert wohl eine zentrale Redaktion wenig. Auch nicht, wie die Mattenbach-Allianz die Herausforderungen rund um Schule und Freizeitanlagen angehen will, oder welche Für und Wider es zum Plan einer Haltestelle Försterhaus gibt. Für Winterthurer:innen sind diese Themen aber relevant, sie betreffen ihre Wohnumgebung und beeinflussen ihr Leben.

 

Unabhängige, kontinuierliche und kritische lokale Berichterstattung sorgt dafür, dass die Bevölkerung darüber informiert ist, welche Entwicklungen es in Gemeinden oder Regionen gibt und worüber in der Politik diskutiert wird. Das erlaubt lokalen Stimmberechtigten letztendlich, sich mit verschiedenen Positionen auseinanderzusetzen und sich eine differenzierte Meinung über Themen zu machen. Und solch gut informierte Menschen beteiligen sich dann auch an den Wahlen vom 13. Februar.